Sortengremium der Braugersten-Gemeinschaft e.V. vergibt keine neue Verarbeitungsempfehlung und entscheidet über Neuzulassung
München, 9. Februar 2023
Das Sortengremium der Braugersten-Gemeinschaft e.V. hat nach bundesweiten Mälzungs- und Brauversuchen im Praxismaßstab keine neue Verarbeitungsempfehlung für eine Braugerstensorte ausgesprochen.
Die vom Bundessortenamt im Dezember 2021 neu zugelassenen Sorten „Gretchen“ (SZ Breun) und „Ruth“ (Nordsaat), sowie die im Dezember 2022 zugelassenen Sorten „Sting“ (Nordsaat) und „LG Caruso“ (Limagrain) wurden nach intensiven halbtechnischen Untersuchungen auf ihre Mälzungs- und Braueigenschaften beurteilt und diskutiert. Das Gremium hat „Sting“ (Nordsaat) und „LG Caruso“ (Limagrain) in die großtechnischen Praxisversuche der kommenden Vegetationsperiode aufgenommen.
Die umfangreichen Analysenergebnisse aus den halbtechnischen Mälzungs- und Brauversuchen des Berliner Programms mit den Neuzulassungen sowie die Ergebnisse der bundesweiten Praxisversuche mit der Sorte „LG Flamenco“ stehen auf der Internetseite www.braugerstengemeinschaft.de zur Verfügung.
Die Entscheidung des Sortengremiums stützt sich auf die Untersuchungsergebnisse aus den Wertprüfungen I – III des Bundessortenamtes, auf die Ergebnisse der Landesanstalt für Landwirtschaft in Freising zur Bewertung der Kornanomalien, sowie auf die halbtechnischen Versuche an der VLB Berlin und am Lehrstuhl für Brau- und Getränketechnologie der TU München in Weihenstephan. An die halbtechnischen Versuche schließen sich Praxisgroßversuche in Mälzereien und Brauereien an verschiedenen deutschen Standorten an, die im jeweiligen Folgejahr ausgewertet werden. Die dadurch generierte breite und vor allem mehrjährige Datenbasis stellt eine sehr gute Entscheidungsgrundlage für das Sortengremium dar.